Burgen an der Algarve
Festungen und Burgen an der Algarve sind populäre Ausflugsziele. Die jahrhundertealten Gemäuer erzählen Geschichten aus längst vergangenen Epochen, als Städte, Dörfer und ganze Landstriche gegen Eroberer und Plünderer verteidigt werden mussten.
Burgen und Festungen: Das historische Erbe der Algarve
Die privilegierte geografische Lage der Algarve im äußersten Südwesten des europäischen Kontinents weckt seit Jahrhunderten Begehrlichkeiten. Die Phönizier errichteten Handelsstützpunkte an der Atlantikküste, die später von den Griechen übernommen und von den Römern zu Hafenstädten ausgebaut wurden. Im 8. Jahrhundert eroberten die Mauren große Teile der Iberischen Halbinsel. Sie errichteten imposante Verteidigungsanlagen an der Küste, die nach der Reconquista von den Portugiesen weiter genutzt und ausgebaut wurden.
Wir stellen Ihnen eindrucksvolle Burgen, Festungen und Schlösser an der Algarve im Kurzporträt vor
Die Burg von Silves
Auf einer Anhöhe, hoch über der Stadt Silves, thront die gleichnamige Höhenburg. Einst hatten die Mauren im 12. Jahrhundert eine Verteidigungsanlage an dieser Stelle errichtet. Die orientalischen Architekturmerkmale sind ein eindeutiger Beleg dafür. Unter König Alfons III. wurde die Burg ausgebaut und heute ist sie die besterhaltene Burganlage an der gesamten Algarve. Ein zinnenbewehrter Mauerring umschließt das Innere der Burg. Elf Türme wurden in die Befestigung eingelassen. Zwei Türme flankieren das Haupttor, das den einzigen Zugang bildet.
Noch aus der Zeit der maurischen Vorherrschaft stammen die unterirdischen Speicher in der Burg von Silves und die Zisternen. Sie wurden bei archäologischen Grabungsarbeiten entdeckt und sind heute die Hauptattraktion der Anlage. Besonders eindrucksvoll ist die 60 m tiefe "Zisterne der Hunde", deren Gewölbedecke von Säulen getragen wird. Weitere Highlights sind die Überreste eines Irrgartens und die Ruinen eines Bäderkomplexes aus dem 13. Jahrhundert.
Fortaleza de Sagres
Im äußersten Südwesten der Algarve liegt die Stadt Sagres am Eingang zu einer langgestreckten Halbinsel. Auf der Spitze dieser Landzunge thront hoch über dem Meer mit dem Fortaleza de Sagres ein monumentaler Festungsbau aus dem 15. Jahrhundert. Das Bauwerk wurde auf Anordnung von Heinrich dem Seefahrer mit dem Zweck errichtet, die ständig wiederkehrenden Piratenüberfälle zu stoppen. Der berühmte Seefahrer und Entdecker starb im Jahr 1460 hinter den Mauern der eindrucksvollen Festung. Zu den Highlights des Fortaleza de Sagres gehört ein riesiger Windkompass aus Pflastersteinen, der von Heinrich dem Seefahrer genutzt wurde.
Castelo de Loulé (Burg von Loulé)
Im Stadtzentrum der 70.000 Einwohner zählenden Stadt Loulé erhebt sich eine mittelalterliche Burg, die mit ihrer sternförmigen Festungsmauer eine Besonderheit darstellt. Das heutige Loulé wurde im 8. Jahrhundert von den Mauren unter dem Namen Al’-Ulya gegründet. Die Grundmauern des Castelo de Loulé stammen aus dieser Zeit. Nach der Rückeroberung Portugals unter König Alfonso III. wurde die Burg ausgebaut.
Markenzeichen der Burg von Loulé sind die rechteckigen Türme mit ihren zinnenbewehrten Kronen, die an den Spitzen der sternförmigen Ausbuchtungen stehen. Im Inneren des alten Gemäuers ist das städtische Museum untergebracht, in dem Fundstücke und Artefakte aus der römischen und der maurischen Epoche ausgestellt werden.
Castro Marim
Das Castro Marim ist eine mittelalterliche Burganlage im Osten der Algarve, die sich gegenüber der spanischen Stadt Ayamonte am Grenzfluss Rio Guadiana erhebt. Der Name der Burg weist auf die Nähe zum Meer hin. Einst lag die Anlage an einer Meeresbucht, die jedoch nach und nach verlandete. Obwohl bei Grabungen die Reste alter Burgmauern aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. an das Tageslicht kamen, erhielt die Burg das heutige Aussehen erst im 13. Jahrhundert.
Im Jahr 1321 zogen Tempelritter aus Frankreich in das alte Gemäuer. Sie erweiterten den Bau und bis 1356 war das Castro Marim Hauptsitz der Tempelritter-Nachfolgeorganisation Christusorden. Vor der historischen Kulisse der mittelalterlichen Burgmauern wird alljährlich ein Mittelaltermarkt mit Ritterspielen abgehalten. Wenn Sie Ende August ein Ferienhaus an der Algarve gemietet haben, dürfen Sie sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen.
Fortaleza de Santa Catarina
Unmittelbar an der Einfahrt zum Naturhafen von Portimão steht mit der Festung Santa Catarina ein eindrucksvolles Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert. Sie steht an der Mündung des Flusses Arade und wurde errichtet, um die Hafenstadt Portimão und die umliegenden Küstenstreifen vor Piratenüberfällen zu schützen. Strategisch war die Lage am Rande von Praia da Rocha gut gewählt. Von diesem Standort hatten die Verteidiger freie Sicht auf das Meer und die Flussmündung und gleichzeitig jederzeit Zugriff auf frische Trinkwasserreserven.
Die Festung Santa Catarina hat einen trapezförmigen Grundriss. Das Tor als Hauptzugang ist zur Landseite ausgerichtet. Zinnenbewehrte Mauern umgeben den Komplex. Die eingeschossigen Gebäude im Inneren der Festung sind mit rechteckigen Räumen bestückt. Es gibt einen Aussichtspunkt und eine Cafeteria. An den unten liegenden Strand gelangen Sie über eine Treppe, die unter einem Mauervorhang hindurchführt.
Castelo de Aljezur
Im Westen der Algarve, zwischen Odeceixe und Bordeira, steht mitten im Naturpark Costa Vicentina das mittelalterliche Castelo de Aljezur. Die Burg wurde im 10. Jahrhundert von den Mauren erbaut und im 13. Jahrhundert von den Christen im Rahmen der Reconquista erobert. Das alte Gemäuer steht im Hinterland der Küste über dem Fluss Ribeira. Einst diente die Burg zum Schutz des Hafens von Aljezur, der sich am Unterlauf des Flusses befindet.
Das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 hat der Bausubstanz stark zugesetzt. Große Teile des Castelo de Aljezur stürzten damals ein und wurden nicht wieder aufgebaut. Erhalten sind heute einige Mauerreste und ein steinerner Turm. Ein Spaziergang zur Burgruine führt zunächst durch die Altstadt von Aljezur mit ihren engen Gassen. Das verheerende Erdbeben richtete in der Stadt große Schäden an, sodass nur ein Teil wieder aufgebaut wurde. Die Neustadt von Aljezur befindet sich auf der gegenüberliegenden Seites des Flusses Ribeira.
Forte da Ponta da Bandeira
Die Stadt Lagos an der Felsalgarve ist von einer wuchtigen Verteidigungsmauer umgeben. Teil dieser Befestigung ist das Forte da Ponta da Bandeira. Die Festung wurde am Ende des 17. Jahrhunderts errichtet, als sich die Piratenüberfälle an diesem Teil der Algarve häuften. Der Zugang zur Festung erfolgt über eine Zugbrücke, die früher bei Bedarf hochgezogen werden konnte. Im Inneren lädt eine kleine Kapelle, die der Heiligen Barbara geweiht ist, zur Andacht ein. Das Forte da Ponta da Bandeira bildet alljährlich die Kulisse für eines der ältesten Volksfeste von Lagos. Das "Banho 29" findet immer am 29. August statt und übt auf Einheimische und Urlauber eine große Anziehungskraft aus.
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